Das Leben ist vielfältig und es steckt voller Überraschungen. Aus Zeiten, in denen alles geordnet erscheint, wechseln wir in Zeiten, in denen alles Kopf zu stehen scheint. Aus Abschnitten der Gewissheiten kommen wir in Zeiten der Ungewissheiten. Und immer suchen wir dabei nach dem Sinn des Lebens und danach, was unser Leben besonders macht.
Besonders in der Kindheit probieren wir uns aus, entdecken immer wieder neues und stellen auf die Probe, was die Eltern als Regeln und Normen gesetzt haben. Und wir gehen in die Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen, die anderes entdecken, die im Sport oder im Hobby besser sind als wir oder einfach Dinge haben, von denen wir schon lange träumen.
Im jugendlichen Drang nach Veränderungen versuchen wir, geschriebene und ungeschriebene Gesetze zu verändern, suchen nach neuen Lösungen und schießen im unbändigen Tatendrang dann gern auch einmal über das Ziel hinaus. Gesellschaftliche Normen und Regeln, das Eingebundensein in unterschiedlichste Gruppen und eigene Zielstellungen holen und schnell auf den Boden der Realitäten zurück und irgendwann einmal scheint dann alles ruhiger zu werden.
Wir begeben uns in Ausbildungen, entdecken unsere beruflichen Ziele, gehen Partnerschaften ein und die meisten von uns gründen dann irgendwann einmal ihre eigene Familie. Spätestens dann, wenn wir dem Nachwuchs in seiner Entwicklung zuschauen, erinnern wir uns an unsere eigenen wilden Zeiten und wünschen, so manche Entscheidung anders getroffen zu haben. Warum sind wir damals nicht auf den höchsten Baum im Revier gestiegen? Warum ist aus uns kein Fußballprofi geworden? Warum haben wir beim Seifenkistenrennen nicht das große Risiko gesucht? Und holen wir das alles nicht einfach heute nach?
Ja, es ist möglich, auch noch als Erwachsener neue Ziele zu entwickeln, bislang anerkannte Grenzen zu sprengen und Neues zu erleben. Dazu muss man jedoch erst einmal erkennen, was eigentlich in einem steckt. Alles, was wir bislang als ausreichend oder an der Grenze des Möglichen festgelegt haben, lässt sich auch später noch verändern. Vielleicht nicht in der Art, in der wir es als Kinder getan hätten, sicherlich mit einem anderen Risikobewusstsein, aber immer mit dem Ergebnis, dass wir mehr erleben können, als wir bislang geglaubt haben. Wir müssen es uns nur getrauen.
Es liegt an dir, ob dein Leben in seinen gewohnten, scheinbar geordneten Bahnen stehenbleibt, oder ob du Neues an dir und in dir entdeckst. Und es liegt an dir, dein Leben mit jeder neuen Erfahrung zu einem anderen, zu einem einzigartigen Leben zu machen. Klar, du hast auch die Verpflichtungen, die das Erwachsensein so mit sich bringt. Du hast aber immer auch die Chance, zu entdecken, was sonst noch in der steckt. Und bei den vielen Erlebnissen dieser Welt sind immer auch einige dabei, die du als Kind schon hättest haben wollen.
Übrigens liegt es auch an dir, ob deine Kinder jetzt schon die Erlebnisse haben können, die ihr Leben anders machen. Aber es liegt eben auch an dir, zu entdecken, was in dir steckt. Egal, ob du Mann oder Frau bist, egal in welchem Alter und egal wo.
