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Erfahrung kommt von „erfahren“. Für mich bedeutet das, vieles zu erleben, daraus die Quintessenz zu ziehen und tief im Schatz meiner Lebenserfahrungen zu speichern. Dadurch habe ich die Möglichkeit, meine vielfältigen Erfahrungen als Extremsportler, Stuntman, Unternehmer, Redner und Zuhörer mit anderen Menschen zu teilen – sei es in meinen Seminaren, Vorträgen oder im ganz normalen Leben. Dabei bin ich mir bewusst: Persönliche Erfahrungen haben einen besonderen Wert, wenn man diese mit anderen teilt. Und auch die Erfahrungen der anderen haben immer einen ganz eigenen Wert.
Jeder Mensch macht im Leben seine eigenen Erfahrungen, und mir geht es da nicht anders. Dennoch haben diese Erfahrungen erst dann einen wahren Wert, wenn wir sie als Schatz verstehen und in unseren persönlichen Wertekanon integrieren können. Es ist ein Schatz, der sich aus den Erlebnissen und Begegnungen der Vergangenheit speist und mit den Einflüssen aus dem heute und morgen immer umfangreicher wird. Das bedeutet, dass wir die Erfahrungen erkennen, anerkennen und schätzen müssen – sowohl die positiven als auch die negativen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir ohne unsere eigenen Erfahrungen kaum eine individuelle Persönlichkeit entwickeln könnten. Eine Persönlichkeit ist eben nicht nur die Sammlung von äußeren Merkmalen wie Alter, Herkunft, Bildung, Familienstand, Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern insbesondere die Summe der Erfahrungen, die der Mensch macht. Diese Erfahrungen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich, werden anders bewertet und wahrgenommen, und dementsprechend auch anders weitergegeben.
Das beeinflusst nicht nur unsere Kultur und unsere Auffassung vom Sinn des Lebens, sondern prägt auch die Qualität unseres Menschseins. Je mehr Erfahrungen wir sammeln dürfen, desto weiter wird unser Erfahrungshorizont, der unseren Alltag im Berufsleben, in persönlichen Beziehungen und in der allgemeinen Lebensgestaltung auf besondere Weise bestimmt.
Was kann ich eigentlich mit den eigenen Erfahrungen anstellen? Sind sie nur dazu da, im eigenen Leben bewahrt und erinnert zu werden? Oder haben sie einen noch viel größeren Wert?
Wenn ich als Speaker auftrete oder in Vorträgen und Seminaren mit vielen anderen Menschen zusammenkomme, dann berichte ich vor allem aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz. Dieser Erfahrungsschatz ist das Ergebnis meiner vielfältigen Aktivitäten und ermöglicht es mir, genau über die Themen zu sprechen, die ich behandele. Es macht für mich keinen Sinn, über Dinge zu sprechen, die für mich keine persönliche Relevanz besitzen und eher theoretischer Natur sind.
Im Kontakt mit anderen möchte ich meine Erfahrungen teilen und ihnen somit einen Teil von mir selbst an andere weitergeben. Dieses Teilen ist allerdings kein Verlust, sondern vielmehr ein Gewinn – und zwar für beide Seiten. Allerdings verstehe ich mich in der zwischenmenschlichen Begegnung nicht als Alleinunterhalter. Ich möchte viel lieber mit meinem Gegenüber in den Austausch gehen und erfahren, was diese Menschen erlebt haben, was es mit ihnen gemacht hat und was die Erfahrungen der anderen für mich bedeuten können.
Denn während ich aus meinen eigenen Erfahrungen heraus berichte und neue Denkanstöße gebe, kommen auch die Erfahrungen der anderen zu mir und erweitern damit meinen ganz eigenen Erfahrungsschatz. Das ist eine wunderbare Sache und durch nichts zu ersetzen.
Für mich ist der Erfahrungsaustausch eines der wichtigsten Instrumente, wenn Menschen sich verstehen, wechselseitig voranbringen und in ihren Fähigkeiten, Fertigkeiten und Persönlichkeiten weiterentwickeln wollen.
Daher habe ich einen Wunsch an Sie: Lassen Sie uns in den Austausch der unterschiedlichen Erfahrungen gehen. Auf diese Weise lernen wir alle voneinander und erweitern unseren eigenen Horizont um das, was andere bereits erfahren haben. Denn auch das macht die menschliche Natur aus und unterscheidet uns von Wesen, die nicht in der Lage sind, aus den Erfahrungen anderer zu lernen.
